Mittwoch, 17. Dezember 2020, 19:32 Uhr
Berliner Protokolle: Gespräche aus dem Schrebergarten
N. und ich auf unserem täglichen Abendspaziergang durch einen Berliner Kiez. „Man erntet, was man sät!“ schallt es plötzlich durch die Dunkelheit. Vor dem Eingang zu der Schrebergartenkolonie Bornholm I stehen zwei Gestalten, eine Frau und ein Mann, höchstwahrscheinlich ein Paar oder vielmehr waren sie es wohl einmal.
Als sie uns bemerken, verstummen sie und halten für ein paar Augenblicke inne. N. und ich schleichen schnell an ihnen vorbei. Nach ein paar Minuten hören wir aus sicherer Entfernung ihre Stimmen erneut durch die Stille der Nacht. Auf dem Rückweg stehen sie immer noch da. N. und ich schauen uns an und murmeln beide gleichzeitig, ganz leise: „Man erntet, was man sät!“ Und dann: „Ditt is Berlin!“ Dabei werfen wir uns einen bedeutungsschweren Blick zu, gefolgt von einem Lächeln. Dankbar schiebe ich meine Hand in seine und wir stampfen durch die Nacht nach Hause.